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Tag 169

Heute war Abschiedsfeier vom Kindergarten für alle Kinder die nach den Ferien in die Schule kommen.

Die Kinder hatten für die Eltern eine kleine Aufführung geprobt.

Hier die Geschichte dazu:

Die Geschichte von Annette und dem Ernst des Lebens
Enno Junge

Oft genug hatte Annette diesen einen Satz gehört: „Wenn Du sechs Jahre alt bist, dann beginnt der Ernst des Lebens.“

Was dieser Ernst des Lebens eigentlich war, wusste sie nicht. Aber Annette ahnte: Es konnte nichts Schönes sein.

Neulich, als Annette alle sieben Hühner aus Nachbars Garten ins Haus gelockt hatte, weil sie den Hühnern ihre Spielsachen zeigen wollte, war die Mutter ziemlich sauer geworden als sie die Hühner durch den Flur laufen sah und hatte nur gesagt: „Warte nur Annette, warte nur bis du sechs bist und in die Schule kommst. Dann beginnt der Ernst des Lebens.“

Und auch die große Schwester Bettina machte ihr Angst: „Du wirst noch merken, wie gut Du es in Deinem Baby-Kindergarten hattest.“ Annette hasste das Wort „Baby-Kindergarten“, denn schließlich war sie schon lange kein Baby mehr.

So kam es auch, dass Annette ihrem sechsten Geburtstag mit gemischten Gefühlen entgegensah. Sie saß oft auf ihrem Hochbett und überlegt, wie der Ernst des Lebens wohl aussah: Vielleicht sieht der Ernst des Lebens aus wie ein großer Felsbrocken, der sich auf ihrem Bauch breit machte.

Oder war der Ernst des Lebens jemand, der einfach alle ihre Geburtstagsgeschenke auffressen würde?

Oder versteckte sich der Ernst des Lebens in der Zeitung und machte die Menschen mürrisch? Ja, so musste es sein! Annette dachte daran, wie oft Papa schimpfte: „Ich lese gerade Zeitung. Siehst du das denn nicht?“ So war Papa sonst nie. Da steckte bestimmt dieser Ernst des Lebens dahinter.

Annette wollte ja wohl in die Schule gehen und lesen und schreiben lernen, aber wenn sie dabei den Ernst des Lebens kennen lernen musste, dann würde sie vielleicht doch besser verzichten ...

Das waren die Fragen und Überlegungen, die Annette nicht in Ruhe ließen und dann kam der sechste Geburtstag. Und es wurde ein sehr schöner Geburtstag. Annette packte viele Geschenke aus. In keinem der Geschenke war der Ernst des Lebens eingepackt und es kam auch kein Ernst des Lebens, der die Geschenke auffressen würde. Von Mami und Papi bekam sie ein paar rote Rollschuhe und einen blauen Plüschelefanten. Bettina schenkte ihrer kleinen Schwester ein Buch. Sie sagte: „Bald wirst Du dieses Buch selber lesen können.“

Der Geburtstag war so schön, dass Annette darüber den Ernst des Lebens fast vergessen hatte.

Aber dann sollte Annette ihn doch kennen lernen. Denn kurz nach ihrem Geburtstag kam sie in die Schule.

Das war richtig Klasse! Was sie da alles lernte: Sie malte und sie schrieb. Sie sang und sie rechnete.
Zwischendurch schwatzte sie mit dem Jungen, der neben ihr saß. Dieser Junge lieh Annette seine Buntstifte. Der Junge durfte bei Annette abschreiben und das Schöne war, dass er eines Tages eine ganze Tüte Bonbons mitbrachte – nur für Annette.

Dieser Junge hieß Ernst.

Annette war sehr froh. Nun hatte sie den Ernst des Lebens kennen gelernt. Sie war erleichtert, dass der Ernst des Lebens so nett war. Und Annette beschloss, sich von den Großen nie mehr Angst machen zu lassen. Als Annette ihren Freund zum Spielen einlud, erzählte sie zu Hause: „Heute kommt der Ernst des Lebens zu mir. Seid bitte freundlich zu ihm!“

Mein kleiner Mann hat den "Ernst" gespielt!!!

Ich fand die Geschichte zu niedlich.

Tja, mein kleiner Mann, nun beginnt wirklich bald der Ernst des Lebens!!!

Sie haben auch noch ein paar sehr schöne Lieder gesungen und unter anderem durften die Eltern auch noch eine runde mit machen.

Zum Abschied bekam jeder eine Kiste, voller Überraschungen, ihre Kindergartenmappe, die sich in den 3 Jahre ganz schön gefüllt hat und ein Fotobuch, mit der Übersicht des letzten Jahres.

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